Wie ein verdrahteter Robinson Crusoe strandet der KI-Roboter Roz auf einer Insel voller Tiere, die in ihm erst eine Bedrohung und dann eine Lachnummer sehen. Nach und nach fügt sich Roz in die Inselwelt und die Rolle als Ersatzelternteil einer verwaisten Zwerggans ein. Auf der Grundlage von Peter Browns Kinderbuch „Das Wunder der wilden Insel” inszeniert Chris Sanders einen ästhetisch wie emotional eindrucksvollen Animationsfilm mit positiven Botschaften. Inhalt In naher Zukunft unterstützen fortschrittliche Service-Roboter die Menschen bei allerhand Tätigkeiten. Einer davon ist die Einheit Rozzum 7134, kurz „Roz”, die nach einem Containerschiffbruch auf einer menschenleeren Insel voller Tiere strandet. Seiner Programmierung folgend sucht der kugelige Roboter eine Aufgabe in der Wildnis und erlernt dafür in Windeseile die Sprache der Tiere. Erst verängstigt das „Monster” die angriffslustigen Inseltiere, dann wird Roz wegen seiner naiven Hilfsbereitschaft verlacht. Das ändert sich erstmal auch nicht, als Roz ein verwaistes Gänseküken unter seine Fittiche nimmt und mit Hilfe des Rotfuchses Fink und den Ratschlägen einer Opossum-Mutter großziehen will. Bis zum Herbst muss die Brightbill getaufte Zwerggans das Fliegen erlernen, um sich vor dem Wintereinbruch den anderen Zugvögeln anschließen zu können. Als Co-Autor und -Regisseur von DRACHENZÄHMEN LEICHT GEMACHT (USA 2010) hat Chris Sanders bereits an einem herausragenden Animationsfilm mitgewirkt. Nicht minder ambitioniert ist das ebenfalls aus dem Hause DreamWorks stammende Animationsabenteuer DER WILDE ROBOTER. Die Adaption des Bestsellers von Peter Brown beginnt mit einem rasanten Einstieg, der anhand kurzer Begegnungen und wilder Verfolgungsjagden ein Gefühl für das raue Insel-Biotop vermittelt, in dem Jäger*innen und Gejagte ums Überleben kämpfen. Im weiteren Verlauf wandelt sich der Film zum warmherzigen Familienfilm mit vielen emotionalen Momenten und teils bissigem Humor. Transportiert werden universelle Botschaften rund um Ausgrenzung und Diskriminierung, Adoption, Zugehörigkeit und Zusammenhalt. Der malerische Animationsstil nimmt dabei von der von der ersten Inselerkundung bis zum actionreichen Finale für sich ein und betont die Naturverbundenheit, die den Film ebenfalls auszeichnet. Eine Analyse der Filmsprache kann bei der Darstellung der ursprünglichen Inselwelt ansetzen, die einen Kontrast zu den Dingen aus der Menschenwelt bildet. Während die Wildnis bisweilen chaotisch wirkt, setzt das aufgeräumte Design von Roz auf klare Formen. Im Verlauf passt sich die Hülle des Roboters an seine innere Entwicklung hin zur Natur an, bis Roz schließlich teilweise von Moos bedeckt ist. Eine Figurenanalyse kann die Wahlfamilie rund um Roz, den Fuchs Fink und die Zwerggans Brightbill in den Blick nehmen. Der gerissene Fink sieht in Brightbill zunächst eine leichte Beute, wandelt sich aber bald zum emotional involvierten Freund und Vaterersatz. Die unkonventionell aufwachsende junge Gans erfährt anfangs viel Ablehnung und wird von den anderen Tieren ausgeschlossen. Anhand der Beispiele von Roz und Brightbill können sich die Kinder mit Vielfalt, Unterschieden und Einzigartigkeit auseinandersetzen und diese schätzen lernen, Vorurteile hinterfragen sowie Formen von Zugehörigkeit und Ausgrenzung reflektieren. Impulse dazu geben mehrere Module des Unterrichtsmaterials des Projektes Film Macht Mut.
Themen
Roboter | Natur | Tiere | Filmsprache | Diskriminierung | Ausgrenzung | Außenseiter | Freundschaft | Familie | Anerkennung | Zusammengehörigkeit | Zusammenhalt | Künstliche Intelligenz | Migrationsgesellschaft | Adoption
Schulfächer
Deutsch | Kunst | Biologie | Englisch | Ethik/Lebenskunde