BRD, 1962: Die zwölfjährige Karla verlässt ihre Familie und geht zur Polizei, um ihren Vater wegen sexuellen Missbrauchs anzuzeigen. Den Paragrafen über „unzüchtige Handlungen mit Kindern“ hat sie im Strafgesetzbuch nachgelesen, nun will sie einen Richter sprechen. Der erfahrene Richter Lamy bezweifelt allerdings, dass er helfen kann: Vor Gericht muss der Tathergang präzise und detailliert benannt werden, aber Karla kann und will nicht aussprechen, was ihr jahrelang angetan wurde. Karla will, dass man ihr endlich Glauben schenkt, Richter Lamy wiederum fürchtet um seine Reputation. Ermutigt durch seine Sekretärin gelingt es Lamy, allmählich eine vertrauensvolle Kommunikation mit Karla aufzubauen. Er schenkt ihr eine Stimmgabel, die sie anstelle des Unsagbaren erklingen lassen kann. Karla, die nun in einem strengen, dabei Schutz bietenden Mädchenheim wohnt, begegnet vor Gericht erstmals ihrer Familie wieder: dem älteren Bruder und der Mutter, die leugnen, etwas gewusst zu haben, und dem Täter-Vater. Dessen Verteidiger zweifelt nicht nur Karlas Glaubwürdigkeit an, sondern unterstellt ihr eine Mitschuld und Richter Lamy Befangenheit …
Themen
sexualisierte Gewalt | Selbstwirksamkeit | Mut | Zivilcourage | Glaubwürdigkeit | Recht | Recht/Rechtssystem | Kinderrechte | Täter-Opfer-Umkehr | Menschenwürde | Vertrauen | Gesellschaft | Familie
Schulfächer
Deutsch | Ethik | Politik | Sozialkunde | Geschichte | Recht